Kreuzbandriss beim Hund
Neue Operationsmethode TTA II in der Tierklinik Interlaken
Ein leider häufiger Grund für eine schwere Lahmheit und Schmerzen beim Hund sind Verletzungen des vorderen Kreuzbandes.
Das Kreuzband im Knie sorgt normalerweise dafür, dass das Gelenk stabil ist und Ober- und Unterschenkel bei Bewegungen nicht nach Vorne und Hinten driften.
Auch beim Menschen ist diese Verletzung recht häufig, da tritt sie vor allem bei Sportunfällen auf, wenn durch grosse Krafteinwirkung das Knie verdreht wird (klassische Ski- der Fussballverletzung)

Beim Hund sieht die Situation anders aus: Das Kreuzband kann zwar auch durch einen Unfall reissen, In Studien konnte gezeigt werden, dass beim Hund die häufigste Grundursache eher eine Bänderschwäche ist. Dadurch ist letztendlich nicht mehr ein grosses Trauma nötig, damit das Kreuzband reisst und zu grossen Schmerzen im Knie des Hundes sorgt. Aus diesem Grund ist es nicht selten, dass bei Hunden mit einem Kreuzbandriss nach einiger Zeit das zweite Hinterbein auch betroffen sein wird.
Es kann alle Hunderassen betreffen, jedoch kommt es vermehrt bei grossen und schwereren Rassen vor (Retriever, Berner Sennenhunde, Rottweiler, Doggen etc.) Unbehandelt führt ein Kreuzbandriss und das damit instabile Kniegelenk unweigerlich zu Abnutzung, Arthrose und chronischen Schmerzen. Oft belasten die Hunde das betroffene Bein gar nicht mehr.
Um dies zu verhindern, ist eine Operation unumgänglich. Je nach Grösse, Alter, Aktivität und Budget gibt es verschiedene Operationsmethoden. Bei Katzen und kleinen Hunden (unter 10-15kg) kann mit einem Bandersatz ausserhalb des Gelenkes ein gutes Resultat erzielt werden. Bei grösseren Hunden ist es empfohlen eine Operationstechnik zu wählen, welche die Anatomie des Kniegelenkes so verändert wird, dass das Kreuzband nicht mehr gebraucht wird und eine Stabilität erreicht.
Bei diesen Methoden (TPLO, TTA, TTAII) (www.kyon.ch) werden Knochen-Implantate an der Tibia (Schienbein) verwendet, welche den Winkel des Kniegelenkes so verändern, dass Unter- und Oberschenkel zueinander stabil sind. So gibt es keine Gefahr, dass bei grossen, schweren und aktiven Hunden der Bandersatz erneut reissen kann und ist daher ideal bei diesen Patienten. Die Erholungszeit, welche idealerweise Physiotherapie beinhaltet, dauert bei allen Methoden etwa 3 Monate und die Prognose ist meist sehr gut nach der Operation und die Hunde können wieder schmerzfrei rennen und spielen (sofern nicht zu lange gewartet wird mit Operieren und sich schon Arthrose im Gelenk gebildet hat).
In der Tierklinik Interlaken machen wir sowohl Bandersatz mit Fäden als auch die neuste Implantat Methode TTA II. Dies ist eine Weiterentwicklung der TTA Methode. Der Vorteil ist, dass der Eingriff weniger invasiv. Dies hat eine kürzere OP Zeit und dadurch kleinere Infektionsrisiko zur Folge. Zudem verwächst das Implantat schneller mit dem Knochen.
Bei Fragen zu Kreuzbandriss und anderen Themen steht das Team der Tierklinik Interlaken gerne zur Verfügung. 033 822 21 41